12-Stunden-Schicht am Tag – « Wir stehen immer für faire Arbeit », heißt es auf der Website des Mega-Konzerns. Doch ist eine Massenproduktion von mehreren Tausend neuen Designs am Tag mit fairen Arbeitsbedingungen kompatibel? So sehr Shein mit seinen Auftritten auf verschiedenen Social-Media-Plattformen und seinen extravaganten Designs auffällt, so undurchsichtig bleibt das Geschäft dahinter.
- Dennoch schaffte es die Organisation « Public Eye » durch anonyme Rechercheurinnen und Rechercheure einige Nähereien in der chinesischen Millionenstadt Guangzhou zu lokalisieren und mit den Näherinnen und Nähern vor Ort zu sprechen.
- Die Organisation setzt sich laut eigenen Angaben für faire Arbeitsbedingungen und die Einhaltung der Menschenrechte und Umweltstandards ein.
« Public Eye deckt seit über 50 Jahren Menschenrechtsverletzungen auf, die von Schweizer Unternehmen im Ausland verursacht werden », so die Informationen auf der Website « publiceye.ch ». Shein betrifft nicht nur die Schweiz, sondern die ganze Welt. Bereits 2020 nimmt « Public Eye » Kontakt mit einer Organisation auf, die sich im Süden Chinas für die Rechte von Arbeiterinnen und Arbeitern einsetzt.
Der Name der Organisation wird aus Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben. Die gesammelten Informationen sind erwartbar und dennoch erschreckend: Die Näherinnen und Näher arbeiten in drei Schichten, 7 Tage die Woche, bis zu 12 Stunden am Tag. Nur einen Tag im Monat bekommen sie frei. Diese Arbeitsbedingungen sind nicht nur unmenschlich, sondern in China illegal.
Menschen aus ärmeren Verhältnissen nehmen die Bedingungen aber in Kauf und produzieren die Billig-Mode wie am Laufband. Damit die Kleidung für nur wenige Euro verkauft werden kann, muss die Produktion so günstig wie möglich ausfallen. Die Näherinnen und Näher arbeiten sich kaputt und das für Cent-Beträge pro hergestelltem Kleidungsstück.
Ist die Qualität von Shein gut?
Shein-Kunden sind nicht immer glücklich – Doch hinter dem farbenfrohen Auftreten des Online-Shops steht auch eine lange Liste von Beschwerden – und Fragen, ob Shein immer seriös ist. Auf der Bewertungsseite Trustpilot wird Shein von Kunden mit durchschnittlich 2,5 Sternen bewertet – schlechter als die meisten Konkurrenten.
In den dort veröffentlichten Erfahrungen werden vor allem schlechte Qualität der Kleidung und Schwierigkeiten bei der Lieferung bemängelt. Oft kämen Pakete auch überhaupt nicht an. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat in einer Mitteilung Kunden von der Nutzung einiger chinesischer Online-Shops abgeraten – darunter Shein.
Die « vermeintlichen Schnäppchen aus Fernost » würden sich oft von den abgebildeten Produkten unterscheiden – auch sei wegen der großen Distanz der Kundenservice mangelhaft und Rücksendungen nur schwer möglich. Das sorgfältig aufgebaute öffentliche Image von Shein hat bereits einige Male Kratzer bekommen.
Wo werden die Klamotten von Shein hergestellt?
Dieser Artikel beschreibt den Modehändler, zum tansanischen Politiker siehe Ali Mohamed Shein,
Shein | |
---|---|
Logo | |
Rechtsform | Privatunternehmen |
Gründung | 2008 |
Sitz | Guangzhou, Volksrepublik China |
Leitung | Quist Huang (CEO) |
Mitarbeiterzahl | ca.1000 (2020) |
Umsatz | ca.10 Mrd. US-Dollar (2020) |
Branche | Internethandel |
Website | www.shein.com |
Shein (Eigenschreibweise SHEIN, Aussprache zweisilbig wie englisch She In ) ist ein chinesischer Online-Händler für Mode und Sportartikel, der 2008 von Chris Xu gegründet wurde und seinen Hauptsitz in der Stadt Guangzhou hat. Er liefert Artikel in über 200 Länder.
Sollte man bei Shein bestellen?
Qualität: Shein-Bewertungen im Internet – Wenn man auf der Verbraucherplattform Trustpilot viele schlechte Noten kriegt, dann ist das schlecht fürs Geschäft. Doch wenn das Portal darauf hinweist, dass viele positive Bewertungen gelöscht wurden, weil sie gefälscht waren, dann sollte auch der letzte Kunde misstrauisch werden.
Bestellungen kommen nicht an,Es werden falsche Artikel geschickt.Die chinesischen Größen passen nicht.Die Ware ist minderwertig und entspricht nicht den Beschreibungen (zum Beispiel Polyester statt Baumwolle). Retouren funktionieren nicht und kommen angeblich nie an.Der Support ist mangelhaft, reagiert nicht, lehnt Beschwerdegründe ab.Es wird nicht die volle Summe erstattet,Der Besteller muss teilweise das hohe Rückporto / Bearbeitungsgebühren nach China übernehmen.
Diese Beschwerden sind nicht ungewöhnlich für China-Shops. Anfangs funktioniert noch alles, aber mit der Zeit nehmen die Beschwerden überhand und die Unternehmen müssen feststellen, dass das Geschäft nicht mehr so lohnenswert ist, wenn man viele Retouren hat.
Woher klaut Shein?
Die Modemarke Shein ist bei der Zielgruppe der 15- bis 25-Jährigen unglaublich beliebt: Die Mode des Fashion-Riesen aus China ist extrem stylisch – und unverschämt günstig. Der Erfolg des Unternehmens hat fatale Folgen für die Umwelt. Wir erklären, was hinter der Marke steckt und wie gefährlich der Hype um die Ultra-Fast-Fashion ist.
- H&M, Zara oder Primark? Das ist Mode von gestern.
- Modebewusste Teenager kaufen heute bei Shein.
- She-was? Shein (gesprochen she-in) ist Ultra-Fast-Fashion made in China.
- Das Erfolgsgeheimnis der Marke liegt in den extrem günstigen Preisen und der Tatsache, dass es im Online-Shop jeden Tag neue Klamotten zu entdecken gibt, die voll im Trend liegen.
Täglich kommen bis zu 1.000 neue Produkte hinzu. Wer bei Shein kauft, sucht nicht den Hoodie fürs Leben, sondern ein cooles Teil, das bei nächster Gelegenheit durch ein neues cooles Teil ersetzt wird. Die billigen Preise lassen es vermuten: Die Qualität ist bei Shein niedrig, schlussendlich sind die meisten Produkte nach kurzer Zeit ein Fall für den Altkleidercontainer – Wegwerfmode. (Screenshot: Shein.de)
Warum ist Shein so erfolgreich?
Unternehmensmodell Shein: Fashion Trends zu Spottpreisen. – Das Modeunternehmen Shein ist besonders bei jungen Menschen sehr beliebt. Denn hier reicht das Taschengeld für die neuesten Trends – lange halten müssen die Teile ja nicht. Wer ein begrenztes Budget hat und auf der Suche nach den neuesten Trends ist, wird hier fündig.
Das chinesische Unternehmen hatte 2013 – also vor nur 10 Jahren – lediglich 50 Mitarbeiter, inzwischen ist Shein die am meisten besuchte Fashion-Website der Welt. In den USA liegt das chinesische Unternehmen verkaufstechnisch sogar vor den Fast Fashion Giganten H&M und Zara. Täglich kommen etwa 7.000 neue Produkte auf die Website.
Um ein neues Kleidungsstück auf den Markt zu bringen, braucht Shein nur noch 3-7 Tage – dieser Prozess dauert selbst bei anderen Fast Fashion Unternehmen mehrere Wochen bis Monate. Doch wie ist Shein so erfolgreich geworden? Das Unternehmen wirbt vor allem auf Social Media und arbeitet viel mit Influencern zusammen, die in ihren Shopping-Hauls alle möglichen Produkte zeigen und teils noch zusätzliche Rabattcodes für die ohnehin schon lächerlich günstige Kleidung anbieten.
Gerade junge Menschen werden so überzeugt, bei Shein einzukaufen. Auch ohne Influencer-Rabatt ist das Motto: Billig, billiger, Shein. Auf der Website heißt es überall „Sale » und man bekommt direkt mehrere Rabattaktionen angeboten, wenn man auf die Startseite klickt. Auch Gamification setzt Shein gezielt ein: Glücksräder, Mini-Spiele in der App und ein Treueprogramm, bei dem man etwa für das Schreiben von Reviews Punkte erhält, die später beim Kauf eingelöst werden können.
Greenpeace berichtet außerdem von sogenannten „dark patterns », wie das Auslösen eines schlechten Gefühls bei Nicht-Kauf oder das Verbergen versteckter Kosten. Diese Strategie scheint aufzugehen: Inzwischen wird der Unternehmenswert von Shein auf etwa 100 Milliarden Dollar geschätzt.
Wo ist Shein in Deutschland?
Mit Eis und Kaffee, Workshops und Fashion Donnerstag, 21. Juli 2022 Bereits im April landete Shein mit einem Pop-up in London (Foto), nun kommt das Konzept auch nach Deutschland. Online ist dem Fashion-Retailer nicht genug. Das Unternehmen, das im vergangenen Jahr die weltweit am häufigsten geladene App war und im April für Spekulation über eine mögliche Bewertung von angepeilten 100 Mrd.
- US-Dollar (91,41 Mrd.
- Euro) sorgte, drängt in den stationären Handel.
- Nach Stationen in London und Mailand macht Shein nun Halt in Deutschland.
- Chinas Shooting-Star eröffnet in Berlin an prominenter Adresse am Ku’damm einen Pop-up-Store.
- Dort wird bis zum 6.
- August die neue Sommerkollektion gezeigt – und zwar nur gezeigt.
Gekauft wird später online. Neben der Kollektion gibt es Workshops, eine Tauschbörse und ein Beauty-Umstyling sowie eine Eis- und Café-Bar. Mehr zum Thema
Was ist Shine?
Shine (US-amerikanisch) Bedeutungen: scheinen. glänzen.
Wer produziert für Shein?
Die Onlinemarke kommt aus China und macht sich inzwischen weltweit breit. Laut dem amerikanischen ‘Wall Street Journal’ wurde der Wert des Unternehmens im vergangenen Jahr auf 100 Milliarden Dollar geschätzt. Shein sei damit eines der wertvollsten Privatunternehmen der Welt.
Wer macht die Sachen von Shein?
Furchtbare Arbeitsbedingungen – Die Kleidung von SHEIN wird in Guangzhou herstellt, wo das Unternehmen ebenfalls seinen Sitz hat. Guangzhou, eine Stadt mit mehr als 11 Millionen Einwohnern, ist eine bekannte chinesische Industriestadt und ist auch unter der Bezeichnung » Fabrik der Welt » bekannt.
Laut einem Bericht von PublicEye arbeiten Näher*innen bis zu 12 Stunden am Tag und bis zu 75 Stunden die Woche für den Modekonzern. Pro Monat haben die Arbeiter*innen nur einen Tag frei. Laut chinesischem Arbeitsgesetz ist dies verboten, da die Arbeitswoche 40 Stunden nicht überschreiten darf. Zudem werden die Arbeiter*innen pro Stück bezahlt, wodurch sie in lange Arbeitszeiten getrieben werden.
Da SHEIN das Sortiment sehr schnell wechselt, müssen die Arbeiterinnen ständig neue Schnittmuster lernen, was wiederum Zeit kostet. Oft haben die Arbeiter*innen nicht einmal einen Arbeitsvertrag unterschreiben und demnach auch keine Ansprüche auf Sozialleistungen.