Warum Trennen Sich Depressive Vom Partner?
Ihr depressiver Partner möchte die Trennung – Manchmal kommt es vor, dass der erkrankte Partner sich trennen möchte. In manchen Fällen geht der Wunsch nach Trennung wegen Depression auch von dem erkrankten Partner aus, vor allem, wenn die Depression nicht als solche diagnostiziert und entsprechend behandelt wurde.
Der erkrankte Partner fühlt sich dann oft wertlos und will seinem gesunden Partner nicht zur Last fallen, Wer den Verdacht hat, dass der Partner, der sich getrennt hat, an einer Depression leidet, sollte auf jeden Fall gemeinsame Freunde und Familienangehörige auf die Trennung aufmerksam machen, die sich weiter um den Erkrankten kümmern können.
Ebenso kommt es vor, dass der erkrankte Partner im Zuge einer Therapie den Wunsch nach Trennung äußert. Nicht selten hört man von Betroffenen, dass der Anstoß zu dieser Trennungsabsicht von den behandelnden Therapeuten stammt, die in der Beziehung oder Ehe einen Grund für die Depression ihres Patienten sehen.
Diese Situation ist für alle Beteiligten nicht leicht. Der gesunde Ehepartner fühlt sich häufig wie vor den Kopf gestoßen. Der erkrankte Partner hingegen hat im Laufe der Therapie gelernt, auf seinen Therapeuten und dessen Ratschläge zu hören und schenkt ihm auch in dieser Sache glauben. Ob und wann eine Ehe ausschlaggebend für eine Depression ist, ist für einen außenstehenden Laien unmöglich einzuschätzen, sodass es auch nicht möglich ist, die Einschätzung des Therapeuten generell oder im Einzelfall zu beurteilen,
Letztlich müssen auch hier beide Ehepartner wieder auf ihr Gefühl hören und die Entscheidung treffen, die ihnen richtig erscheint.
Ratgeber: Selbsthilfegruppe Trennung
Wie Verhalten sich depressive Menschen in einer Beziehung?
Die wilde Gefühlslandschaft von Kummer, Selbstzweifel und Wut – Ist eine Partnerschaft von Depression betroffen, tun sich unzählige Gefühle auf. Zu Anfang sicherlich Beunruhigung und Unsicherheit darüber, dass etwas nicht stimmt: Warum lacht mein Partner seltener? Warum ist er häufiger müde, leichter gereizt und antriebslos? Liegt es am Job – oder schlimmer noch: an mir? Mache ich etwas falsch, dass sich mein Partner nicht mehr für mich zu interessieren scheint, verschlossener ist oder weniger Lust auf Sex hat? Was sind die Ursachen für all diese Veränderungen? Selbstzweifel kommen nicht selten auch daher, dass der Partner oft ganz normal mit anderen umgeht, beispielsweise wenn er telefoniert oder Freunde zu Gast sind.
Diese freundliche und gutgelaunte Fassade fällt dann erst im Privaten. Neben Unsicherheit fühlen Angehörige schlicht Kummer. Trauer um etwas Vergangenes. Über die Zeit, in der noch alles in Ordnung war. Leidet der Partner an einer Depression, heißt das nicht selten, in vielen Lebensbereichen etwas verloren zu haben.
Häufig trauert man auch schlicht um die verloren gegangene Selbstverständlichkeit, Freude zu teilen oder gemeinsam Entscheidungen zu treffen. Trauer und Wut liegen eng beieinander, verschwimmen sogar. Oft ist es die Wut über abgesagte Verabredungen oder kein einziges liebes Wort.
- So kenne ich dich gar nicht, was ist denn hier los? » ist ein typischer Wut-Impuls.
- Die versteckte Bedeutung hinter der Wut spiegelt dann oft den Wunsch, wieder Balance in der Beziehung zu finden: „So will ich das nicht, dagegen wehre ich mich.
- Mach, dass sich was ändert! » In direkter Folge ist das Schuldgefühl nicht weit.
Denn es ist oft einfacher, sich selbst die Schuld zu geben, als den komplexen Ursachen einer Depression. Häufig beginnen Sätze dann mit „Hätte ich nur ». Sie reichen von Vorwürfen, eine Mitschuld an der Depression zu tragen, sich nicht genug um den Partner zu kümmern bis hin zum Gefühl, selbst nicht Freude oder Schönes erleben zu dürfen.
- Wo Schuld ist, ist auch Scham nicht weit.
- Unsere Identität und unser Selbstwertgefühl entnehmen wir zu einem großen Teil unserem engen sozialen Umfeld.
- Erkrankt der Partner an einer Depression, berührt das nicht nur seine Identität, sondern auch die eigene.
- Sagt der Partner zum Beispiel immer wieder Treffen ab, zieht sich zurück oder benimmt sich anders als gewöhnlich unter Freunden, können auch Partner in Erklärungsnot geraten.
Solches Verhalten kann peinlich berühren, beschämen oder den Selbstwert angreifen.
Warum zieht sich ein depressiver Mensch völlig zurück?
Sozialer Rückzug und Depressionen – Der soziale Rückzug ist ein häufiges Symptom einer Depression : Betroffene meiden Begegnungen und verlassen kaum noch ihre Wohnung. Verabredungen fallen schwer und Gespräche rauben Energie. Selbst Aktivitäten, die einst Freude bereitet haben, verlieren für Menschen mit Depressionen meist ihre Bedeutung.
- Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit und Verzweiflung werden zu ständigen Begleitern.
- Dabei scheint es oft unmöglich, den früheren Alltag und Freundschaften aufrechtzuerhalten.
- Doch gerade bei einer Depression ist es wichtig, dass wir anderen nah bleiben und soziale Kontakte nicht ganz abreißen lassen.
Denn ziehen wir uns zunehmend zurück, erhöht das auch die Stressantwort in unserem Gehirn, Woran liegt das? Eines unserer menschlichen Grundbedürfnisse besteht in der Bindung, also der Verbindung zu anderen Menschen. Die Erfüllung dieses Bedürfnisses ist ein wesentlicher Faktor dafür, dass es uns gut geht – und vor allem: dass es auch so bleibt.
Manchmal kann es auch helfen, sich professionelle Unterstützung zu holen, um nach und nach wieder zurück ins Sozialleben zu finden. Das kann über eine klassische Psychotherapie oder einen psychologischen Online-Kurs erfolgen. Falls dich die zweite Variante interessiert oder du die Wartezeit für eine Psychotherapie überbrücken möchtest, wirf doch mal einen Blick auf unseren Online-Kurs „Depression Akut »,
Der Kurs wird von einigen Krankenkassen erstattet.
Wann trennen Depression?
Scheidung oder Trennung wegen Depression Vor dem Jahr 1977 galt im Scheidungsrecht das Schuldprinzip : Wer am Scheitern der Ehe schuld war, bekam weder Unterhaltszahlungen noch das Sorgerecht für die Kinder. Deshalb wurde in früheren Scheidungsprozessen viel schmutzige Wäsche gewaschen.
Die Ehe ist gescheitert, wenn die Lebensgemeinschaft der Ehegatten nicht mehr besteht und nicht erwartet werden kann, dass die Ehegatten sie wiederherstellen.
Es spielt dabei keine Rolle, warum die Ehe gescheitert ist: Es zählt nur der objektive Tatbestand des Scheiterns. Auch die Depression eines Ehepartners kann zu einer völligen Entfremdung führen, die ein Scheitern der Ehe zur Folge hat.
Wann kommen Gefühle nach Depression zurück?
Bei einer Depression gibt es verschiedene Verlaufsformen, Wer eine depressive Episode erleidet, hat eine Veranlagung zu dieser Erkrankung und damit ein hohes Risiko, im Leben weitere Episoden zu erleiden (sogenannte rezidivierende Depression). Das Wiederkehren einer Depression wird Rückfall genannt. „Grau zu bunt », Julia Kranich (Fotowettbewerb 2015) Das Risiko eines Rückfalls kann jedoch durch rückfallvorbeugende Maßnahmen deutlich reduziert werden, d.h. die Betroffenen können selbst etwas dafür tun, das Risiko einer erneuten Depression zu senken.
- Dazu gehören eine regelmäßige Einnahme von Medikamenten, Psychotherapie und konkrete eigene Aktivitäten.
- Rückfallvorbeugung mit Medikamenten Häufig erfolgt die Rückfallvorbeugung mithilfe von Medikamenten, deren Wirksamkeit gut gesichert ist.
- Das Risiko, eine weitere depressive Phase zu erleiden, kann mithilfe von Antidepressiva also stark reduziert werden.
In der Regel bewirken Antidepressiva das Abklingen der Depression. Nach dem Abklingen wird meist eine vier- bis ca. neunmonatige Weiterbehandlung mit demselben Antidepressivum in gleicher Dosis empfohlen (sogenannte Erhaltungstherapie ). Sollte dann keine erneute Depression auftreten, kann in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt das Medikament langsam abgesetzt werden.
Dieses schrittweise Verringern der Dosis wird Ausschleichen genannt. Die Voraussetzungen hierfür sind, dass sich der Betroffene in einer stabilen Lebenssituation befindet und keine großen Veränderungen oder Herausforderungen anstehen. Achtung: Für eine rückfallverhütende Behandlung ist die regelmäßige Einnahme der Medikamente von großer Bedeutung.
Bei wieder-kehrender oder schwerer Depression ist es jedoch ratsam, die Medikamente nach diesen ca. neun Monaten weiterhin einzunehmen (sogenannte Langzeittherapie ). Bei der Entscheidung für oder gegen eine Langzeittherapie sollte auf jeden Fall der behandelnde Facharzt hinzugezogen werden.
- Gemeinsam sollten sorgfältig die Vor- und Nachteile der Behandlung abgewogen werden.
- Rückfallvorbeugung durch Psychotherapie Neben der Einnahme von Medikamenten ist Psychotherapie eine weitere Möglichkeit, Rückfällen vorzubeugen.
- Studien ergaben, dass depressive Patienten, die mit kognitiver Verhaltenstherapie behandelt wurden, weniger Rückfälle erlitten als nicht behandelte Kontrollgruppen.
Für viele Betroffene empfiehlt es sich, auch nach der Akutbehandlung die Psychotherapie weiterzuführen. Rückfälle vermeiden: Was kann der Betroffene tun? Es gibt auch einige Dinge, die ein Betroffener selbst tun kann, um einem Rückfall vorzubeugen.
Wie zeigen depressive Liebe?
Warum Depression und Liebe kein Widerspruch sein müssen – Unbestritten beeinflusst eine psychische Erkrankung jede zwischenmenschliche Beziehung, Der Partner eines Menschen mit Depressionen ist dabei ebenso von der Erkrankung belastet wie der Betroffene selbst.
Offenheit und Ehrlichkeit sind in Beziehungen immer gefordert, doch ganz besonders, wenn eine Belastung gemeistert werden möchte. Irrtümer und Missverständnisse sollten offen und geduldig geklärt werden. Denn eine Partnerschaft auf solidem Fundament und Rückhalt im sozialen Umfeld sind unschätzbar wertvoll, wenn es zum länger andauernden Krankheitsfall kommt.
Sie geben Stabilität und zugleich Raum für Rückzug. Sich diese positiven Aspekte der Partnerschaft zu erhalten, bedeutet freilich Arbeit und erfordert beiderseitiges Verständnis füreinander. Ein Problem dabei: Depressionen und andere psychische Erkrankungen gehen noch immer mit vielen Vorurteilen einher.
- Der Umstand, dass ein Mensch Depressionen hat und phasenweise seine Lebensfreude nicht spürt, heißt nicht, dass er oder sie gar nicht fühlen kann.
- Im Gegenteil.
- Menschen mit Depressionen lieben mitunter sehr intensiv und leiden somit stark unter Wut auf sich selbst, dem Gefühl der Unzulänglichkeit, aber auch unter Liebeskummer nach Streitigkeiten.
Ebenso können verstärkt Selbstvorwürfe und Schuldgedanken auftreten. Oft ist es jedoch gerade die Zuneigung zu einem anderen Menschen, welche die Kraft gibt, sich aus der Erkrankung heraus zu bewegen und den Weg zur Genesung einzuschlagen.
Kann man durch Depression Gefühle verlieren?
Depression und Zweifel an Gefühlen – wie hängt das zusammen? – Mit Depressionen geht oft nicht nur die Verbundenheit zu sich selbst, sondern auch die zum Partner oder zur Partnerin verloren. Aus einem „Ich liebe dich » wird so häufig ein „Liebe ich dich? ».
Wie wir gerade herausgefunden haben, ist es normal, hin und wieder zu zweifeln. Leiden wir an einer Depression, können sich diese Zweifel jedoch verstärken und anhalten. Aber wie kommt es dazu? Am Tag gehen uns etwa 60.000 Gedanken durch den Kopf: positive und negative, darunter auch viele Zweifel. Meist hängt es von unserem allgemeinen Befinden ab, welchen Gedanken wir unsere Aufmerksamkeit schenken.
Sind wir glücklich, ist es, als würden wir die Welt durch eine rosarote Brille betrachten. Alles strahlt, alles ist bunt – wir fokussieren uns auf die positiven Gedanken. Leiden wir an einer Depression, ist das anders. Es scheint, als trenne uns eine Milchglasscheibe von unseren Gefühlen. Quelle: Repräsentative Umfrage der Deutschen Depressionshilfe
Warum können depressive nicht aufräumen?
Zusatzsymptome –
Antriebsmangel bzw. erhöhte Ermüdbarkeit Im Rahmen einer Depression ist der Antrieb häufig gestört, d.h. Betroffene können sich nur schwer aufraffen. Selbst die Erledigung alltäglicher Dinge wie Einkaufen, Aufräumen, Arbeiten usw. kann große Überwindung kosten, schnell zu Ermüdung führen und zum Teil einfach auch nicht bewältigt werden. Auch das Treffen von Entscheidungen fällt schwer: Der Betroffene hat das Gefühl, wofür er sich auch entscheidet, es ist falsch. Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit In einer Depression erreicht die Umwelt den an Depression Erkrankten nicht mehr richtig, die Dinge sprechen ihn nicht an. Deshalb können Betroffene sich oft nicht erinnern, was vor kurzem passiert ist und machen sich dann Sorgen, zum Beispiel an einer Alzheimer-Demenz erkrankt zu sein. Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit und vermindertes Selbstwertgefühl An Depression erkrankte Menschen suchen die Schuld meist bei sich selbst, nicht bei den Familienmitgliedern, den Kollegen oder der Gesellschaft. Sie haben das Gefühl, die Fürsorge anderer gar nicht zu verdienen. Auch sind Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen in einer Depression fast immer beeinträchtigt. Hoffnungslosigkeit in Bezug auf die Zukunft Depressionen sind immer von dem Gefühl begleitet, aus der Situation nicht mehr herauszukommen. Betroffene sehen häufig keinen Ausweg mehr. Suizidgedanken/-handlungen Bei von Depression Betroffenen besteht häufig der Wunsch, der als aussichtslos und ausweglos empfundenen Situation irgendwie zu entkommen, bis hin zu dem Gedanken, sich etwas anzutun, Schlafstörungen Auch Schlafstörungen, meist Einschlafstörungen und ein frühes Erwachen sind ein typisches Symptom einer Depression. Veränderter Appetit Bei einer Depression ist oft auch der Appetit verändert, oft schmeckt das Essen nicht mehr, was zu Gewichtsverlust führen kann. Auch das Gegenteil kann der Fall sein. Psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung In einer Depression können Betroffene auch an einer ausgeprägten inneren Unruhe leiden. Sie können sich kaum entspannen, fühlen sich getrieben und gehen zum Beispiel ständig auf und ab. Auch das Gegenteil kann auftreten und Betroffene wirken zum Beispiel in ihrer Bewegung oder Sprache deutlich verlangsamt.
Wichtig : Andere Erkrankungen bzw. Ursachen können zu einer Verwechslung mit depressiven Erkrankungen führen wie beispielsweise:
Schilddrüsenüber- oder unterfunktionen Fatigue bei immunologischen oder entzündlichen Reaktionen oder Erkrankungen Tumorerkrankung Medikamentöse Neben- oder Wechselwirkungen Demenzen
Daher ist eine ärztliche Untersuchung unverzichtbar. „Da ist es zum Beispiel vorgekommen, dass ich mir vornahm, ich will Brot kaufen. Es kostete Mühe, überhaupt zum Bäcker zu gehen. Dann stand ich im Laden und ließ erst mal alle Leute vor. Was sollte ich nur für ein Brot nehmen? Roggen oder Sonnenblumenkernbrot, Weizen oder Mischbrot? Mein Gott, was nehme ich bloß, gleich komm ich an die Reihe.
Wann wird Depression schlimmer?
Im Allgemeinen gilt der November als der schlimmste Monat für Depressive, Herbst und Winter gelten als die schwierigste Saison. »Die dunkle Jahreszeit«, heißt es dann, und auch Menschen, die nicht unter Depressionen leiden, meinen, plötzlich verstehen zu können, wie es den Dauerdeprimierten geht: So, als wenn Regentropfen die Scheibe runterlaufen und alles ist grau und kalt, man will gar nicht vor die Tür gehen! Tatsächlich aber ist das Frühjahr die schlimmste Zeit für alle, die an Depressionen leiden, egal, ob leicht oder schwer oder mittel.
Kann Liebe wiederkommen Psychologie?
Ist es sinnvoll, den Ex-Lebenspartner zurückerobern zu wollen? – Jeder der seinen Ex wiedergewinnen möchte, muss sich in jedem Fall erstmal fragen, was zu der Trennung geführt hat. Waren Gewalt oder tiefe Vertrauensbrüche ein Grund, ist es bei weitem nicht ratsam, die Beziehung nochmals aufzunehmen.
Häufig liegen die Ursachen für eine Trennung aber nur in mangelnder Kommunikation. Jede Menge Pärchen verlieren das Gefühl für Nähe und Vertrautheit aus einem offen gesagt positiven Grund: Sie verlernen aus Angst vor Konflikten, gemeinsam zu sprechen. In jeder Beziehung treten Reibungspunkte auf, für die richtige Lösungen und Kompromisse gefunden werden müssen.
Doch einige Liebespaare verfügen absolut nicht über Lösungsstrategien, um mit besagten normalen Meinungsverschiedenheiten konstruktiv umzugehen. Wer stillschweigend Tatsachen hinnimmt, mit jenen er sich beileibe nicht wohlfühlt, beginnt in seiner Beziehung eine Rolle zu spielen.
Ebendiese starren Rollenmodelle verhindern wirkliche Verbundenheit und geben den einzelnen Partnern das Gefühl, nur Funktionsträger in ihrer Verbindung zu sein. Der Punkt, an dem uns das bewusst wird, ist der Punkt, an dem wir Beziehungen beenden. Wenn jemand jedoch fehlende Kommunikation mit fehlender Liebe gleichsetzt, irrt.
Auch schon getrennte Paare können die Liebe wiederfinden, wenn sie die ehrliche Kommunikation abermals beginnen – oder aber vielleicht sogar letztendlich damit beginnen.
Werde ich nach einer Depression wieder normal?
Aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts zufolge ist die Depression die dritthäufigste psychische Störung, nach Angst- und Alkoholerkrankungen. Etwa acht Prozent der Erwachsenen in Deutschland haben eine Depression; 17 Prozent zeigen mindestens einmal im Lauf ihres Lebens Anzeichen der Erkrankung – quer durch alle Altersgruppen.
Die Zahl der Betroffenen wird in Zukunft wohl noch zunehmen: Ab dem Jahr 2030, so schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), wird die Depression das häufigste Leiden weltweit sein – noch vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Krebs. Die Heilungschancen sind gut, Medikamente und Psychotherapie wirken bei vielen Patienten.
Jeder zweite erlebt nach einer Behandlung keine weitere depressive Episode. Doch noch bekommen längst nicht alle Betroffenen eine angemessene Therapie.
Was ist schwer depressiv?
Ein stigmafreier Umgang mit der Krankheit Depression beginnt mit der Erkenntnis, dass sie jeden treffen kann. Die Depression ist eine häufige und in nicht wenigen Fällen schwere Krankheit. In ihrer schweren Form treten besonders viele der möglichen Symptome in besonders anhaltender und belastender Weise auf.
Lebensbedrohlich wird sie, wenn zu allgemeinen depressiven Krankheitszeichen auch die Suizidalität kommt, also die Bereitschaft zum Selbstmord. Mit steigendem Schweregrad werden frühzeitiges und fachgerechtes Erkennen und Behandeln umso wichtiger. Bei einer Depression handelt es sich um eine psychische Erkrankung.
Betroffenen fällt oft schwer, über ihre Situationen zu sprechen. Die Belastung wird sich selbst gegenüber häufig kleingeredet und ist mit Scham behaftet, was den Leidensdruck zusätzlich erhöhen kann. Depressionen werden den sogenannten „affektiven Störungen » zugezählt.
Dazu gehört auch die bipolare Störung. Während die „gewöhnliche » schwere Depression – auch unipolare Depression genannt – nur depressive Zeiten kennt, wechseln Patient:innen mit bipolarer Störung zwischen depressiven Phasen und extremen Hochphasen, die als Manie oder Hypermanie bezeichnet werden. Depressionen sind außerdem nicht mit vorübergehenden depressiven Verstimmungen oder Trauer zu verwechseln, die Teil des normalen menschlichen Lebens sind.
Erst wenn depressive Verstimmungen ohne erkennbaren äußeren Grund länger als zwei Wochen anhalten, ist dies ein erster Hinweis auf eine mögliche Erkrankung. Allgemeine Aussagen über die Dauer einer Depression sind wiederum kaum möglich, denn die Krankheit hat viele Gesichter.
- Sicher ist, dass Depressionen unbehandelt andauern und in dieser Zeit tief in das Leben und die Persönlichkeit der Betroffenen eingreifen.
- Teilweise treten mit ihnen auch körperliche Beschwerden, sogenannte „somatische Symptome » auf, wie Kopf- oder Rückenschmerzen, Schlafstörungen und Erschöpfungszustände.
Eine Vielzahl möglicher Auslöser und Faktoren kommen im individuellen Krankheitsfall zusammen. So sind auch Behandlungsdauer und -erfolg nicht bei allen gleich. Patienten und Patientinnen sprechen unterschiedlich gut auf Behandlungen an. Dennoch zählt auch die schwere Depression zu den Krankheiten mit sehr guten Heilungschancen.
Heute können über 80 Prozent aller schwer depressiven Patienten ihre Erkrankung erfolgreich behandeln lassen, wozu auch nur noch in den seltensten Fällen ein Klinikaufenthalt nötig ist. Sinnvoll ist meist die Kombination von psychotherapeutischen Maßnahmen und Medikamenten. Es gibt nach vielen Jahrzenten der Forschung und Entwicklung unterschiedliche Antidepressiva mit einer gewissen Bandbreite an Wirkweisen.
Dies gibt den Behandelnden und Betroffenen die Möglichkeit, unter den Arzneimitteln ein Präparat zu finden, das im konkreten Einzelfall die beste Wirkung gegen schwere Depression bei den geringsten Nebenwirkungen zeigt.
Wie hoch ist die Rückfallquote bei Depressionen?
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Die Bereitschaft von Patienten, nach Abklingen der Beschwerden Psychopharmaka einzunehmen, ist gering. Es gibt verschiedene Psychotherapieanstze, die helfen knnen, das Rckfallrisiko bei Patienten mit Depressionen zu verringern. Depressionen gehen mit einem hohen Rckfallrisiko von bis zu 80 Prozent einher.
Um Rckflle zu vermeiden, werden hufig Psychopharmaka eingesetzt. Allerdings ist die Bereitschaft vieler Patienten nur gering ausgeprgt, nach Abklingen der Beschwerden weiterhin Psychopharmaka einzunehmen. Alternativen zur medikamentsen Behandlung bieten psychotherapeutische Verfahren. Als besonders wirksam hat sich eine Kombination aus kognitiver oder kognitiv-behavioraler Psychotherapie mit bestimmten Psychopharmaka (zum Beispiel SSRI) erwiesen, es werden jedoch immer wieder auch andere Anstze auf ihre prventive Eignung untersucht.
Psychologen um Shadi Beshai von der University of Calgary (Kanada) haben 24 einschlgige Studien ausgewertet und versucht, die Wirksamkeit einiger Verfahren im Hinblick auf die Rckfallprvention zu bewerten:
Die kognitive Therapie setzt an dysfunktionalen Gedanken und Einstellungen an und nutzt als Methode unter anderem die kognitive Restrukturierung. In der Praxis wird sie oft mit Verhaltenstherapie oder Trainings zur Verbesserung bestimmter Kompetenzen kombiniert oder wird in Form spezieller Programme und Varianten (zum Beispiel Coping with Depression) durchgefhrt. Sie ist sowohl als alleinige Therapie als auch in Kombination mit Psychopharmaka wirksamer als Psychopharmaka allein, insbesondere in schwereren Fllen. Es gibt jedoch Hinweise, dass die prventive Wirkung durch akute, negative Lebensereignisse vermindert wird. Die achtsamkeitsbasierte ko gnitive Therapie (MBCT ) wurde explizit zur Verhinderung von Rckfllen bei Depressionen entwickelt. Sie propagiert, gegen die Strung nicht anzukmpfen, sondern sie bewusst wahrzunehmen und als einen Teil des eigenen Lebens zu akzeptieren. Laut Beshai und Kollegen hat sich die MBCT als wirksam erwiesen, allerdings hilft sie am besten Patienten mit chronischen Depressionen und mehreren Krankheitsepisoden. Als Grund vermuten die Wissenschaftler, dass Patienten, die den Kampf gegen die Strung infolge schwerer Beeintrchtigungen weitgehend aufgegeben htten, eher bereit wren, sich auf diesen Ansatz einzulassen, als weniger beeintrchtigte Patienten. Die interpersonelle Therapie (IPT) ist ebenfalls zunchst speziell zur Behandlung und Rckfallprvention bei Depressionen entwickelt worden. Sie konzentriert sich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und Kompetenzen der Betroffenen und versucht, in diesem Bereich Lsungen herbeizufhren. Auch mit Hilfe der IPT knnen Rckflle wirksam verhindert werden, vor allem wenn Einfluss auf das soziale Umfeld ausgebt werden kann. Negative Ereignisse, die auerhalb sozialer Einflussmglichkeiten liegen, reduzieren hingegen die prventive Wirksamkeit der IPT. Das Cognitive-Behavioral Analysis System of Psychotherapy integriert verhaltenstherapeutische, interpersonelle und psychodynamische Anstze und wurde ebenfalls zur Behandlung von Depressionen entwickelt. Auch hier konnten bereits Wirksamkeitsnachweise erbracht werden.
Nach Beshai und Kollegen sind alle genannten Therapieanstze prinzipiell dazu geeignet, Rckflle wirksam zu verhindern. Allerdings hngt es von verschiedenen Faktoren ab, ob die Anstze tatschlich greifen, zum Beispiel von der Schwere der Erkrankung, von der Anzahl der Rckflle und vom Auftreten negativer Lebensereignisse.
- Als Risikofaktoren gelten darber hinaus das Fortbestehen von Residualsymptomen, Komorbiditten, geringe soziale Anpassung und dysfunktionale kognitive Schemata.
- Als protektive Faktoren werden unter anderem Wohlbefinden, soziale Untersttzung und Achtsamkeit angesehen.
- Da es bis jetzt keine gesicherte Rckfallprvention fr alle Patienten gibt, werden immer wieder neue Wege beschritten, beispielsweise werden nicht klinische und noch kaum untersuchte Methoden mit bewhrten Verfahren kombiniert.
„Zudem muss an individuell relevanten Risikofaktoren fr das Wiederauftreten von Depression angesetzt werden, um Rezidive zu verhindern », meinen die Psychologen Anne Katrin Risch und Ulrich Stangier von der Universitt Jena. Darber hinaus sollten auch die vielfltigen Mglichkeiten des Internets und der Selbsthilfe knftig strker bercksichtigt werden.
Dr. phil. Marion Sonnenmoser 1. Beshai S, Dobson K, Bockting C, Quigley L: Relapse and recurrence prevention in depression. Clinical Psychology Review 2011; 31(8): 1349–60.2. Holndare F, Johnsson S, Randestadt M, Tillfors M, Carlbring P, Andersson G, Engstrm I: Randomized trial of internet-based relapse prevention for partially remitted depression.
Acta Psychiatrica Scandinavica 2011; 124(4): 285–94.3. Risch AK, Stangier U: Neuere kognitiv-verhaltenstherapeutische Anstze zur Rckfallprvention bei rezidivierender Depression. Verhaltenstherapie 2006; 16(4): 275–81.
1. | Beshai S, Dobson K, Bockting C, Quigley L: Relapse and recurrence prevention in depression. Clinical Psychology Review 2011; 31(8): 1349–60. |
2. | Holndare F, Johnsson S, Randestadt M, Tillfors M, Carlbring P, Andersson G, Engstrm I: Randomized trial of internet-based relapse prevention for partially remitted depression. Acta Psychiatrica Scandinavica 2011; 124(4): 285–94. |
3. | Risch AK, Stangier U: Neuere kognitiv-verhaltenstherapeutische Anstze zur Rckfallprvention bei rezidivierender Depression. Verhaltenstherapie 2006; 16(4): 275–81. |
Depressionen: Hohes Rckfallrisiko
Kann Liebe eine Depression heilen?
Was sollten pflegende Angehörige beachten, die sich um einen depressionserkrankten Menschen kümmern? – Sie sollten sich dessen bewusst sein, dass es sich bei der Depression um eine anlagebedingte Erkrankung handelt, die leider nicht allein dadurch geheilt werden kann, dass man sich liebevoll um die betroffene Person kümmert.
Etwas überspitzt formuliert: Liebe kann keine Depression heilen – so wie sie auch keine Blinddarmentzündung heilen kann. Wenn Sie sich über die Erkrankung informieren, dann werden Sie das veränderte Verhalten besser einordnen können und nicht als ein „Sich-gehen-Lassen » oder als Lieblosigkeit missverstehen.
Wichtig ist, sich vor Augen zu halten, dass die Schuld nicht bei den Erkrankten selbst liegt, sondern bei der Erkrankung. Depressionserkrankte Menschen brauchen professionelle Hilfe. Ihre Angehörigen sollten sie ermutigen, diese in Anspruch zu nehmen und eine Behandlung konsequent durchzuziehen.
Kann ein depressiver Mensch gefährlich sein?
Hohes Suizid-Risiko bei Depressionen – Die schlimmste Auswirkung einer Depression ist die Selbsttötung.10 bis 15% aller Patienten mit wiederkehrenden schweren depressiven Phasen sterben durch Suizid, Besonders gefährdet sind Personen, die in belastenden psychosozialen Verhältnissen leben, etwa geschieden sind oder alleine leben, Alkohol oder Drogen missbrauchen, außerdem Betroffene im fortgeschrittenen Alter und solche die schon Selbsttötungsversuche hinter sich haben.
Die Patienten nehmen sich meist am Anfang oder am Ende einer Episode das Leben, wenn die Stimmung gedrückt ist, aber der Antrieb noch oder schon wieder stark ist und damit viel Energie auch für gefährliche Handlungen zur Verfügung steht. Informationen zum Umgang mit Suizidgefährdung und Suizidgefährdeten sind in der Rubrik Krise/Notfall – Suizid aufgeführt.
Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. med. Ulrich Voderholzer (Autor), Prien am Chiemsee (DGPPN) und Dr. Roger Pycha, Bruneck (SIP)
Wie lange ist man depressiv?
Unipolare Depression – Es gibt einzelne und wiederkehrende depressive Episoden. Sie sind die häufigsten Depressionsdiagnosen. Die Dauer einer depressiven Episode kann unterschiedlich lang sein kann: von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten. Sie ist oft davon abhängig, wie schnell eine Behandlung einsetzt.
- Treten im Verlauf des Lebens mehrere depressive Episoden auf, wird die Diagnose » rezidivierende (wiederkehrende) depressive Störung » gestellt.
- Dies ist bei der Mehrheit der Betroffenen der Fall.
- Zwischen den Episoden klingen die Beschwerde vollständig oder teilweise ab.
- Die Zeit zwischen den Episoden kann unterschiedlich lang sein.
Es gibt einiges, was selbst getan werden kann, um das Wiederauftreten depressiver Episoden zu verhindern (Rückfallprophylaxe), Bei der dysthymischen Störung sind die depressiven Symptome weniger stark ausgeprägt, aber über einen langen Zeitraum vorhanden.
Wieso hört die Depression nicht auf?
Auch unbehandelt endet eine Depression meistens von selbst, es handelt sich um eine sogenannte „selbstlimitierende Erkrankung’. Allerdings kann dies lange dauern und zermürbend sein. Es besteht außerdem die Gefahr, dass sich die veränderten Stoffwechselprozesse und Denkmuster manifestieren, also langfristig festsetzen.
Was passiert wenn man Depressionen unterdrückt?
Depression: Volkskrankheit mit Versorgungsdefiziten – Depressionen Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Bis 2020 werden sie laut Weltgesundheitsorganisation weltweit die zweithäufigste Volkskrankheit sein, vor Diabetes mellitus (Zuckererkrankung) oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Dabei gibt es immer noch erhebliche Versorgungsdefizite, so das Robert Koch Institut (RKI).
- Wie viele Menschen mit Depressionen gibt es? Je nach Statistik haben schätzungsweise vier bis fünf Millionen Menschen in Deutschland eine Depression.
- Nach Zahlen des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gab es 2015 insgesamt 1,12 Millionen stationäre Fälle von GKV-Patienten, die die Diagnose Depression hatten.
Der weitaus größte Teil davon wurde jedoch wegen anderer Erkrankungen stationär behandelt. Depression war also häufig „nur » Nebendiagnose. GKV-Patienten mit Hauptdiagnose Depression gab es insgesamt bei rund 316 500 stationären Fällen. Genaue Zahlen über ambulante Fälle gibt es nicht.
- Wie kann man eine Depression erkennen? Betroffene leiden unter einer gedrückten Stimmung, Traurigkeit oder inneren Leere, Antriebs-, Freud- und Interessenlosigkeit.
- Weitere Symptome können Konzentrationsmangel, schwindendes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sein.
- Dann auch Müdigkeit, Schlafstörungen sowie Appetitlosigkeit und entsprechend Gewichts- sowie Libidoverlust.
Auch Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit kommen vor. Wenn eine bestimmte Anzahl dieser Grund- und Zusatzsymptome über 14 Tage anhält, spricht man je nach Anzahl und Schwere von einer leichten, mittelschweren oder schweren depressiven Episode. Bei schweren Depressionen kann es zu lebensmüden Gedanken kommen, die das Risiko einer Selbsttötung steigen lassen.
Was passiert da im Kopf? Depressionen haben auch körperliche Grundlagen, denn im Gehirn findet da etwas statt oder besser nicht statt. Bisher geht man davon aus, dass in bestimmten Regionen des Gehirns die Botenstoffe zwischen den Nervenzellen reduziert sind, so dass nicht ausreichend oder falsche Signale übertragen werden.
Einer dieser Botenstoffe ist Serotonin. Hier setzen auch die Medikamente an. Sie sollen die Konzentration dieser Botenstoffe an den sogenannten synaptischen Spalten erhöhen. Ist Depression vererbbar? Grundsätzlich ja. Heute gehe man von einem bio-psycho-sozialen Erklärungsmodell für Depressionen aus, erläutert die Direktorin des Alexianer St.
- Joseph-Krankenhauses in Berlin-Weißensee, Iris Hauth.
- Bio meint dabei auch, dass man eine angeborene Empfänglichkeit haben kann.
- Es gibt mehrere Gene, die mittlerweile in unserer Erbausstattung identifiziert worden sind, die eine mögliche Anfälligkeit für Depressionen mit sich bringen. » Doch Depressionen müssten nicht zum Ausbruch kommen.
„Da müssen psychische und soziale Faktoren hinzukommen. » Etwa schlimmer akuter Stress nach einem Autounfall oder längerer Stress, etwa durch Arbeitslosigkeit. Sind Depressionen heilbar? Wird eine depressive Erkrankung frühzeitig erkannt, ist sie in den meisten Fällen gut behandelbar.
Zwei Drittel der Episoden klingen laut Hauth gut ab, auch wenn eine erhöhte Sensibilität bleiben kann.20 Prozent werden chronisch. In der Regel gilt: Leichte Depressionen werden mit psychotherapeutischen Maßnahmen behandelt, mittelschwere mit psychotherapeutischen und – wenn der Patient es will – mit Medikamenten.
Bei schweren Depressionen kommt auf jeden Fall beides zum Einsatz. Haben Kinder Depressionen und wie machen sie sich bemerkbar? Ja, können sie haben. Um die Kriterien für eine Depression zu erfüllen, muss man sich ausdrücken und Gefühle äußern können. Ein Kleinkind, das keine Fürsorge bekommt, ist traurig und zeigt Zeichen einer frühkindlichen Depression.
- Aber eigentlich sieht man die klassischen Symptome einer Depression bei Kindern erst vom Schulalter an, erläutert der Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie in Neuruppin, Michael Kölch.
- Bei Kindern und Jugendlichen gebe es einen hohen Anteil reaktiver Depressionen, etwa, wenn sich die Eltern trennen, wenn die Eltern umziehen oder wenn der geliebte Opa stirbt.
Mobbing in der Schule ist ebenfalls ein Risikofaktor. Die kindliche Symptomatik sei nicht nur traurige und niedergeschlagene Stimmung, sondern drücke sich oft auch in einem gereizten Stimmungswechsel aus. Wie zeigen sich Depressionen bei alten Menschen? Im Alter setzen sich Menschen mit ihrem Leben auseinander.
- Traumatische Ereignisse aus der Vergangenheit können hoch kommen.
- Verlusterlebnisse beim Tod des Partners oder der Partnerin können Auslöser sein.
- Zugleich muss man sich immer mehr mit körperlichen Gebrechen und Krankheiten abplagen.
- Typisch für das Alter sind auch viele Medikamente.
- Das alles kann psychische Krankheiten nach sich ziehen.
Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz gibt zu bedenken, dass rund 1,2 Millionen der über 60-Jährigen in Deutschland an Depressionen leiden. Doch nur sechs Prozent davon würden behandelt. Depressionen seien Hauptursache für Suizide. In Deutschland geht man insgesamt von 100.000 Suizidversuchen im Jahr aus.
Etwa 10.000 Menschen bringen sich tatsächlich um. Gibt es Unterschiede zwischen Mann und Frau? Ja. Statistisch haben etwa 10 bis 25 Prozent der Frauen im Leben depressive Phasen, während es bei den Männern 4 bis 10 Prozent sind. Oberarzt Stefan Rupprecht vom Alexianer St. Joseph-Krankenhaus sagt, zwar sei die Depressionsrate bei Männern niedriger als bei Frauen, dafür aber die Suizidrate höher.
Männer geben aber ihre Depressionen oft nicht zu, sind eher gereizt beziehungsweise aggressiv oder sind in sich gekehrt. Die Ingenieurin war noch während des Studiums Mutter geworden und hatte sich mit dem Berufseinstieg deutlich überfordert, was in der besagten Depression gipfelte.
Wie verhält sich ein depressiver Mann?
Sendefertiger Radio-O-Ton mit Dr. Astrid Maroß, Ärztin im AOK-Bundesverband – Bei Männern wird eine Depression allerdings nicht immer erkannt, da die typischen Merkmale bei ihnen oft weniger sichtbar sind. Stattdessen können Symptome wie erhöhte Aggression und Gewaltbereitschaft oder körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Potenzstörungen im Vordergrund stehen.
Bei Männern kann sich die Erkrankung daher durch eine geringe Stresstoleranz und unpassendes soziales Verhalten andeuten. Solche Betroffene brausen schnell auf, bekommen wegen Kleinigkeiten Wutanfälle und neigen zu Vorwürfen und nachtragendem Verhalten. Sie sind generell mit sich und anderen unzufrieden und gehen hohe Risiken ein, etwa beim Sport und beim Autofahren.
Einige neigen zu Suchtverhalten, insbesondere zu übermäßigem oder unkontrolliertem Alkoholkonsum. Eine Depression kann viele Gründe haben; meist kommen verschiedene Ursachen zusammen. Neben einer entsprechenden Veranlagung und ungünstigen Bewältigungsstrategien für die alltäglichen Widrigkeiten des Lebens können belastende Ereignisse wie der Tod eines Angehörigen, eine Trennung oder eine Beziehungskrise das Risiko für eine Depression erhöhen.
- Die Erkrankung tritt häufiger bei Menschen auf, die wenig soziale Unterstützung suchen beziehungsweise erfahren.
- Ungünstige Arbeitsbedingungen wirken sich ebenfalls auf die Psyche aus, beispielsweise wenn die Anforderungen im Beruf sehr hoch sind, aber gleichzeitig wenig Spielraum für eigene Entscheidungen bleibt.
Männer geraten besonders in Bedrängnis, wenn sie ihren sozialen Status bedroht sehen, etwa durch Arbeitslosigkeit, berufliche Abstufung oder geringe Anerkennung im Job. Männer, insbesondere ältere Männer, haben ein höheres Suizidrisiko als Frauen. « Im Gegensatz zu Frauen suchen Männer jedoch deutlich seltener und weniger intensiv Hilfe, weil sie Störungen ihres seelischen oder körperlichen Wohlbefindens häufig auf Stress und berufliche Belastungen zurückführen.
Eine psychische Erkrankung ziehen sie eher nicht in Betracht », so Dr. Maroß. Eine frühzeitige Therapie ist jedoch wichtig, um den Krankheitsverlauf zu stoppen oder wenigstens abzumildern, denn grundsätzlich sind Depressionen gut behandelbar. Nachdem der Arzt oder die Ärztin eine Depression festgestellt hat, erstellt er oder sie einen Behandlungsplan.
Je nachdem, wie schwer die Erkrankung und wie die Präferenz des Betroffenen ist, wird eine psychotherapeutische oder eine medikamentöse Behandlung angewendet, manchmal auch in Kombination. Dabei bespricht der Arzt die Vor- und Nachteile einer Behandlung ebenso wie die Befürchtungen des Betroffenen.
Was hören Depressive Menschen gerne?
Die melancholischen Stücke wirkten ähnlich tröstlich wie die Gegenwart eines Freundes – In trauriger Stimmung fühlt es sich besonders gut an, traurige Musik zu hören. Diesen Effekt haben gerade Psychologen um Sunkyung Yoon von der University of South California in einer Stichprobe beobachtet, wie sie im Fachjournal Emotion berichten.
- Die Wissenschaftler verglichen dabei 38 Studentinnen, bei denen eine Depression diagnostiziert worden war, mit ebenso vielen, denen dieses seelische Leiden erspart geblieben ist.
- Die Teilnehmerinnen hörten Musikstücke von unterschiedlicher emotionaler Färbung und sollten sich anschließend entscheiden, welche Melodien sie gerne noch einmal hören würden.
Unter den depressiven Teilnehmerinnen war der Wunsch deutlich ausgeprägter, wieder traurige Stücke zu hören. Die Psychologen stützen sich zwar auf eine recht überschaubare Stichprobe, doch die Studie ist aus zweierlei Gründen interessant. Zum einen replizieren die Forscher um Sunkyung Yoon die Ergebnisse einer Untersuchung aus dem Jahr 2015.
Damals hatten Psychologen um Yael Millgram im Fachblatt Psychological Science ebenfalls berichtet, dass Menschen mit einer klinischen Depression traurige Musik bevorzugen. Doch die Wissenschaftler um Millgram hatten ihre Probanden nicht gefragt, warum sie sich lieber melancholische Stücke anhören wollten.
Und so schlussfolgerten die Forscher vor vier Jahren, dass depressive Menschen traurige Musik bevorzugen, weil es ihr seelisches Tief aufrecht erhalte. Das Fazit also lautete sinngemäß: Depressive handeln und entscheiden sich oft so, dass sie ihre Depression aufrechterhalten oder gar verstärken.
Dem aber widerspricht nun die neue Studie. Darin gaben die Probanden nämlich an, dass traurige Lieder stattdessen ihre Stimmung verbessern können und sie darin Ruhe und Entspannung fänden – nach dem Motto: « Hello darkness my old friend. » Ähnliche Hinweise hatten vor einigen Jahren bereits Wissenschaftlerinnen der irischen Universität Limerick entdeckt: Akut niedergeschlagene Menschen bevorzugten auch hier traurige Musik.
Und sie sagten unter anderem, dass diese Klänge ähnlich auf sie wirkten wie die Gegenwart eines Freundes. Manchmal also lässt es sich in trauriger Musik regelrecht baden, sodass die Seele danach etwas erfrischt ist.
Was wenn Depression die Beziehung belastet Gehen oder bleiben?
Depressive Erkrankungen sind in der Regel gut behandelbar, sodass Ihre Beziehung nicht langfristig dadurch beeinflusst werden muss. Vor allem wenn Unterstützung von den Menschen aus Ihrem Umfeld vorhanden ist, kann die Herausforderung gemeinsam bewältigt werden.